Sonntag, 19. Februar 2012

boundless: Rio Futaleufu y un poco Argentina

boundless: Rio Futaleufu y un poco Argentina: "Buenas dias en Argentina!", that's what they should have said at the border. Instead the took a furious look us - 4 dirtback kayakers. ...

Montag, 13. Februar 2012

Chile Teil 3: Rio Futaleufu und Rio Baker


Kurz vor Weihnachten war es endlich soweit. Paul, Daniel, Michael und ich fuhren Richtung Süden zum Rio Futaleufu. Als es auf den letzten 150 km vor unserem Ziel allerdings anfing zu schneien, zweifelten wir kurzzeitig an unserer Entscheidung, die Weihnachtsfeiertage abseits des Party-Rummels von Pucon verbringen zu wollen. Jedoch mit einem ordentlichen Feuer in einer der extra dafür vorgesehen Quincho Hütten am Cara del Indio Camp ließ es sich ganz gut aushalten.

Nachdem aber zwei Tage später ein Wetterumschwung 30 Grad und Sonne pur brachte, war uns klar wieder einmal alles richtig gemacht zu haben. Denn wer startet seinen Heiligabend schon mit einem Weihnachtsbrunch in der Sonne, gefolgt von einem ausgiebigen Paddeltrip auf dem Futaleufu - der Traumfluss eines jeden Wildwasserpaddlers - gefolgt von einem chilenischen Assado als Festtagsbraten?


So verbrachten wir eine gute Woche am Futa. Feinstes Sommerwetter und ein, im Zweitagesrhythmus wechselndes Programm, zwischen Top-to-Bottom und Puente - El Macal bestimmten unseren Jahresabschluss.

Einzige Ausnahme war unser Trip nach Chaiten. Der Urlaub von Paul und Daniel neigte sich nämlich langsam dem Ende zu und so beschlossen wir, die beiden zum Bus nach Chaiten zu fahren und auf dem Weg noch den Michimahuida zu paddeln. Nach zwei Stunden Schotterpiste waren wir endlich am Einstieg und ein weiterer traumhafter Paddeltag begann.

Bei perfektem Pegel und Wetter war der Sonnenbrand auf unserer sieben stündigen Tour schon vorprogrammiert. Unterbrochen wurde der grandiose Tag nur durch einen Riss in Daniels Boot, was am Michimahuida so ziemlich den "Worst Case" darstellt. Der Fluss schlängelt sich, abgesehen von Ein- und Ausstieg und einer weiteren Stelle kurz nach dem Einstieg, fernab jeglicher Zivilisation durch die Wildnis. Ein Fahrt-Abbruch war also nicht möglich und so wurde das Boot mit Feuerzeug und Klebeband fachmännisch vor Ort geflickt. Die Qualitätsarbeit hielt erfreulicherweise bis zur Ausstiegs-Brücke, die wir am Abend müde aber glücklich erreichten. So konnten wir unsere Heimfahrer am nächsten Tag pünktlich in Chaiten in den Bus setzten.


Nun, nur noch zu zweit unterwegs, ging´s zurück zum Futa um dort letzte Big-water skills zu testen und vor allem um eine Crew für die Fahrt zum Rio Baker zu finden. Beides war schnell erledigt und so starteten wir mit Gabriel aus Canada, Jean aus Frankreich, Aniol aus Spanien und dem Basken Gael mit seiner norwegischen Freundin Netta mit zwei Autos und gut gelaunt in Richtung Süden. Erster Stopp sollte der Rio Ventisquiero sein. Dieser wurde dann aber schnell wegen zu wenig Wasser passiert - zumindest von unserem Auto. Das Auto der französisch-spanischen Crew wollte keinen Meter mehr weiter fahren und so trennten sich unsere Wege schon am ersten Tag unseres Trips wieder.

Am Nachmittag des nächsten Tages, nach einer wunderschönen Fahrt entlang des Lago General Carrera kamen wir am Rio Baker an. Wir nutzten den Rest des Tages um die ersten Rapids zu scouten, einen super Campingplatz nur zwei Kilometer oberhalb des Salto de Neff zu finden und uns seelisch und moralische auf das am nächsten Tag vor uns liegende Wuchtwasser vorzubereiten.

Der ein oder andere passte sogar seinen Gesichtshaarwuchs dem Flusscharakter an – einfach nur schön.

Am nächsten Morgen war es dann endlich soweit - Gabriel, Michael und ich starteten voller Tatendrang zu unserer ersten gemeinsamen Paddeltour auf dem Baker. Nachdem am ersten Rapid, bedingt durch das "wenige" Wasser, nur noch die ganz linke "Creek-Line" in Frage kam, fingen die beiden Jungs schon langsam an die angebliche Wucht des Bakers in Frage zu stellen. Doch als ich mich nur wenige hundert Meter weiter am Ende des S-Rapids nach den zweien umschaute, waren beide wild schaufelnd und rollend damit beschäftigt sich von den Canyon-Wänden weg zu arbeiten. Grinsend empfing ich die beiden im Kehrwasser, die mir von da an glaubten, dass die Wellen, Walzen und Whirlpools doch größer sind als sie von oben aussehen.


Wir verbrachten vier wunderschöne Tage am Baker bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg Richtung Futa, Pucon, Santiago und nach Hause machten.


Bei der Abreise erzählte uns Hector, unser Campingplatz-Wirt, dass die Bauarbeiten für den Staudamm am Rio Baker 2014 starten werden. Wir müssen also schnellstens wieder kommen - Bis zum nächsten Jahr Rio Baker!

Samstag, 11. Februar 2012

Chile Teil 2: Von Pucon zum Rio Negro


Mittlerweile war es schon Anfang Dezember und es stand ein Wechsel der Crew an - John fuhr nach Hause, dafür kamen Daniel und Paul dazu. Nach kurzem warmfahren in Pucon packten wir erneut das Auto und fuhren zum Rio Fuy.


Da keiner von uns den Fluss kannte, fiel uns beim Einsteigen der hohe Wasserstand nicht auf. Schon die ersten Stellen kamen uns allerdings recht wuchtig vor und als wir den 6 Meter Wasserfall erreichten wurde uns schnell klar, dass an eine Befahrung gar nicht zu denken war. Die kurz auf den Wasserfall folgenden, stark rückläufigen Stufen erinnerten stark ans Brunauer Wehr bei Sommerwasserständen.


Auf unserem Weg weiter Richtung Süden nahmen wir noch den unteren Fuy mit, legten einen kurzen Siteseeing-Stop am Petrohue ein, bevor wir den langen (dirt-) Roadtrip entlang des Fjords vorbei an Cochamo bis zum Rio Negro antraten.


Nach anfänglichen Motivationsschwierigkeiten am nächsten Morgen - es war bewölkt und all unsere Paddelsachen waren noch klamm - begaben wir uns widerwillig zum Einstieg. Kaum waren wir dort angekommen zeigte sich die chilenische Sonne von ihrer besten Seite, brannte die Wolken geradezu weg und bescheerte uns einen weiteren traumhaften Paddeltag.


Für Thilo und Ali wurde es langsam Zeit sich auf den Rückweg nach Pucon zu machen.


Doch bevor sie die Rückreise nach Deutschland antreten durften standen unterwegs noch Golgol und Nilahue auf dem Program. Allerdings kommt es eben manchmal doch anders als man denkt. Aufgrund des Asche speienden Vulkans Puyehue hatten sich die sonst blauen Flüsse in braune, schlammige Drecksbrühen verwandelt, auf denen tausende von Bimssteinen ins Tal schwammen - nicht sehr einladend, wie wir fanden.




So waren wir uns schnell einig, auf dirketem Weg nach Pucon durchzustarten. In Pucon galt es noch letzte Park-and-Huck Aktionen zu bewältigen, wie den Coilaco und für die mutigen unter uns den 23 Meter Fall des mittleren Palguin.




Da die Wasserstände in Pucon immer weiter fielen, bereiteten wir uns langsam auf unsere Fahrt zum Futa vor. Nach einem kurzen Warmpaddeln mit unserem Neuankömmling Michi Motz, diversen Fototerminen und dem alljährlichen Palguin-Fest mit Boater-X verabschiedeten wir uns für´s Jahr 2011 von Pucon...



Fortsetzung folgt - Chile Teil 3: Vom Futa zum Baker und zurück