Die Naechte auf
der Suedinsel wurden schon kaelter, der Wechsel auf die Nordinsel kam genau
richtig.
Um 23:00 erreichten wir mit der Faehre die Nordinsel und wurden von einem Grossstadtstress
begruesst. Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und demendsprechend hektisch, was uns nicht
hinderte, dort einen Tag zu verbringen, um das Nationalmeuseum zu besuchen.
Allerdings gestaltete es sich schwierig ein Plätzchen Wildnis zum Schlafen zu
finden. Dreistheit siegte, wir schliefen in der Nähe des Zentrums. Am folgenden Tag besuchten wir Te Papa
Tongarewa für eine museale
Entdeckungsreise durch die
neuseelaendische Geschichte und Natur. Auf dem Weg zu unserem ersten Fluss auf
der Nordinsel erlebten wir die Landschaft der “Waimanganui Valley Road” ala nature! Am Manganui-a-te-ao stellten wir Dank des starken Niederschlags einen mehr
als wünschenswerten Wasserstand, der geradezu nach unseren Booten rief, fest.
Rastlose 12km Wildwasser 3+ waren die Folge.
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Der Regen hielt an. Der Tongariro National Park versprach einige Fluesse, die nach dem lang
anhaltenden Regen befahrbar wären. Zu unserer Enttäuschung führten die Fluesse
fuer eine Befahrung zu wenig Wasser. Das Glueck war dennoch auf auf unsrer Seite, zum Einen konnten wir
den Taiwahe Fall bei einem angenhemen Pegel runter stuerzen, zum Anderen wurde
das Wetter schoener, weshalb wir die Tongariro bei besten Bedinungen
ueberquerten. Der Taiwahe Wasserfall liegt nahe der Straße und ist ca. 10m
hoch, hat eine einfache Anfahrt und eine tiefen Pool, perfekt fuer “Park n’
Huck”. Nach einigen Fotos und Videos bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir in
der Hoffnung auf hoehere Wasserstaende zum Fluss Tongariro. Bevor wir die
atemberaubende Tongariro crossing angingen, paddelten wir den Tangoriro bei
mindester Ablassmenge. Die Uebrquerung fuehrt ueber einen rieseigen Vulkan mit
mehreren kleinen Kratern. Einer der Hoehepunkte war mit Sicherheit die
Besteigung des Mt. Ngauruhoe auch bekannt als “Mount Doom“ aus Herr der Ringe.
Der Weg fuehrte ca. 200 Hoehenmeter in praller Sonne ueber loses Vulkangestein.
Oben angekommen genossen wir eine wunderbare Aussicht ueber die gesamte Region.
Danach begaben wir uns auf den Weg nach Mordor, es existiert wirklich, und wir
konnten uns die boesen Gestalten von “Herr der Ringe” bildlich vorstellen.
Weitere Hoehepunkte bescherten uns der “Red Crater”, die “Emerald Lakes und der “Blue Lake”. Der Red Crater heisst nich umsonst so, flammend rot grenzt er an den tiefblauen Himmel, lädt zum Eintauchen in Traumwelten ein. Das Türkis der Emerald Lakes verlockt zum Schwimmen, der Schwefelgehalt jedoch schade der Gesundheit. Der Blue Lake liegt als der grösster See am Weg der Ueberqerung. Nach zehn Stunden waren wir froh, den Parkplatz auf der anderen Seite zu erreichen.
Und auf zum Kaituna. Beim Wort “Kaituna” blitzen bei den PaddlerInnen
Bilder von Dschungel, Klamm und einem fünf Meter hohen Wasserfall auf, so auch
bei uns. Wir waren gespannt, wie er in Wirklichkeit sein wird und kamen zu dem
Schluss:: ”Er wird allen Erwartungen gerecht!”. Das Wasser ist warm, die Klamm
mystisch. Palmen und Moose schmuecken die Felswaende, der “Drop and Pool”
Karakter ist angenehm zu paddeln.
Die schwierigsten Stellen sind der Doppel Drop, mit einer eineinhalb Meter
hohen Eingangsstufe und einer ca. 80cm hohen Aussgangstufe, und der Wasserfall,
ein genialer Boof auf einem pulsierenden Pilz, dadurch variiert die Fallhoehe
zwischen drei Meter und fuenf Meter. Ein besonderes
Zuckerl boten uns die Rafter, es
war meist lustig, zu beobachten, wie sie den Wasserfall mehr oder weniger
erfolgreich meisterten. Wir verbrachten vier Tage und paddelten unzaehlige
Runden am Kaituna, bevor wir uns um Abwechslungen umsahen.
Diese waren nicht so
weit entfernt. Waiora, Ragitaiki und Tarawera sind jeweils an einem Tag zu
erreichen und bieten spezifische
Aufregungen und spannende Abenteuer. Als Erstes erkundeten wir die technischen Herausfoderungen des Waiora. Am Waiora treffen sich jedes Wochenende Paddler,
um den Wasserablass, der nur im Dienste der Wildwasserliebhaber jeden Sonntag
im Sommer stattfindet, zu
genießen. Der Fluss verlangt an
einigen Stellen, eine saubere Linie zu fahren. Dank der Beispiele anderer
Paddler, konnten wir die Auswirkungen falsch gesetzter Paddelschläge beobachten
und erfolgreich unsere Lehren daraus ziehen. Für anhaltende Spannung sorgte die
Suche nach dem Einstieg des Rangitaikis. Die Forststrassen verlaufen ohne
Beschilderungen im Kreis, im Quadrat, im Rechteck und auf der Kreislinie einer
Kugel, es war zum Verzweifeln. Nach zwei Stunden gaben wir uns geschlagen, wir konnten dem
Wald sein Geheimnis nicht entreißen und
paddelten den unteren Teil des Flusses, der auf neun Kilometern WW3 mit
schoenen Kehrwassern zum Spielen und Trainieren aufwartete.
Die naechste
Destination führte uns ins
Tarawera Tal, in dem wir eine der schoensten Zeiten auf der Nordinsel
verbrachten. Die Beschreibung des Tarawera las sich hoechst merkwurdig: Der
gesamte Fluss verschwinde im Boden; den Wasserfall nicht befahren, da der Pool
in einem endlosen Loch verschwinde; achtgeben bei der Befahrung, dass keine
falschen Abzweigungen genommen werden; Achtung Holzverhaue! Mit diesen
Informationen begaben wir uns mit erhoehter Vorsicht auf den Bach. Die Aussagen
bestaetigten sich: Wir erlebten
eine wahrhaft ominös abwechslungsreiche Fahrt. Am Abend schlugen wir
unser Lager am Tarawera See auf. Die naechsten beiden Tage vergnügten wir uns
mit Seekajaken und Hotpools.
Wir paddelten ca. drei Stunden ueber den See zu
den besten Hotpools der Welt. Das heisse Wasser fliesst direkt aus der
Felsswand in den See und vermischt sich im natuerlichen Pool aus Steinen mit
dem Klaten des Sees. Die Schichten von warmen und kalten Wasser ließen uns ein
neues Koerpergefuehl erfahren, der Sonnenuntergang faerbte die Berge lavarot
und das Barbecue schmeckte vorzueglich. Wir bauten unser Zelt direkt neben dem
Pool auf, somit weckte uns die Morgensonne und wir weichten uns nochmal im Pool ein, bevor wir zurueck
zum Auto paddelten. Der Abflug war nicht mehr lange hin. Wir beschlossen noch
mehrere Tage am Kaituna zu relaxen und zu paddeln, bevor wir Neuseeland nach
unvergesslichen dreieinhalb Monaten verlassen wuerden.
Der Kaituna wurde auch
nach oefteren bzw. sehr often Paddeln nicht langweilig. Der Flug nach Russland
fuehrte uns ueber Sydney, wo wir noch ein bisschen australische Luft schnappen
und ein Ballet im weltberuehmten Opernhaus von Sydney anschauten. Was wir in
Russland erlebten, kannst du im naechsten Bericht lesen.
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