Donnerstag, 20. September 2012

Following The Summer "Neuseeland Nordinsel"


Die Naechte auf der Suedinsel wurden schon kaelter, der Wechsel auf die Nordinsel kam genau richtig. 

Um 23:00 erreichten wir mit der Faehre die Nordinsel  und wurden von einem Grossstadtstress begruesst. Wellington ist die Hauptstadt von  Neuseeland und demendsprechend hektisch, was uns nicht hinderte, dort einen Tag zu verbringen, um das Nationalmeuseum zu besuchen. Allerdings gestaltete es sich schwierig ein Plätzchen Wildnis zum Schlafen zu finden. Dreistheit siegte, wir schliefen in der Nähe  des Zentrums. Am folgenden Tag besuchten wir Te Papa Tongarewa  für eine museale Entdeckungsreise  durch die neuseelaendische Geschichte und Natur. Auf dem Weg zu unserem ersten Fluss auf der Nordinsel erlebten wir die Landschaft der “Waimanganui Valley Road” ala nature! Am Manganui-a-te-ao stellten wir Dank des starken Niederschlags einen mehr als wünschenswerten Wasserstand, der geradezu nach unseren Booten rief, fest. Rastlose 12km Wildwasser 3+ waren die Folge. 

Der Regen hielt an.  Der Tongariro National Park versprach  einige Fluesse, die nach dem lang anhaltenden Regen befahrbar wären. Zu unserer Enttäuschung führten die Fluesse fuer eine Befahrung zu wenig Wasser. Das Glueck war dennoch auf  auf unsrer Seite, zum Einen konnten wir den Taiwahe Fall bei einem angenhemen Pegel runter stuerzen, zum Anderen wurde das Wetter schoener, weshalb wir die Tongariro bei besten Bedinungen ueberquerten. Der Taiwahe Wasserfall liegt nahe der Straße und ist ca. 10m hoch, hat eine einfache Anfahrt und eine tiefen Pool, perfekt fuer “Park n’ Huck”. Nach einigen Fotos und Videos bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir in der Hoffnung auf hoehere Wasserstaende zum Fluss Tongariro. Bevor wir die atemberaubende Tongariro crossing angingen, paddelten wir den Tangoriro bei mindester Ablassmenge. Die Uebrquerung fuehrt ueber einen rieseigen Vulkan mit mehreren kleinen Kratern. Einer der Hoehepunkte war mit Sicherheit die Besteigung des Mt. Ngauruhoe auch bekannt als “Mount Doom“ aus Herr der Ringe. Der Weg fuehrte ca. 200 Hoehenmeter in praller Sonne ueber loses Vulkangestein. Oben angekommen genossen wir eine wunderbare Aussicht ueber die gesamte Region. Danach begaben wir uns auf den Weg nach Mordor, es existiert wirklich, und wir konnten uns die boesen Gestalten von “Herr der Ringe” bildlich vorstellen.





Weitere Hoehepunkte bescherten uns der  “Red Crater”, die “Emerald Lakes und der “Blue Lake”. Der Red Crater heisst nich umsonst so, flammend rot grenzt er an den tiefblauen Himmel, lädt zum Eintauchen in Traumwelten ein. Das Türkis  der Emerald Lakes verlockt zum Schwimmen, der Schwefelgehalt jedoch schade der Gesundheit. Der Blue Lake liegt als der grösster See am Weg der Ueberqerung. Nach zehn Stunden waren wir froh, den Parkplatz auf der anderen Seite zu erreichen.





Und auf  zum Kaituna. Beim Wort  “Kaituna” blitzen bei den PaddlerInnen Bilder von Dschungel, Klamm und einem fünf Meter hohen Wasserfall auf, so auch bei uns. Wir waren gespannt, wie er in Wirklichkeit sein wird und kamen zu dem Schluss:: ”Er wird allen Erwartungen gerecht!”. Das Wasser ist warm, die Klamm mystisch. Palmen und Moose schmuecken die Felswaende, der “Drop and Pool” Karakter  ist angenehm zu paddeln. Die schwierigsten Stellen sind der Doppel Drop, mit einer eineinhalb Meter hohen Eingangsstufe und einer ca. 80cm hohen Aussgangstufe, und der Wasserfall, ein genialer Boof auf einem pulsierenden Pilz, dadurch variiert die Fallhoehe zwischen  drei Meter und  fuenf Meter. Ein besonderes Zuckerl  boten uns die Rafter, es war meist lustig, zu beobachten, wie sie den Wasserfall mehr oder weniger erfolgreich meisterten. Wir verbrachten vier Tage und paddelten unzaehlige Runden am Kaituna, bevor wir uns um Abwechslungen umsahen. 




Diese waren nicht so weit entfernt. Waiora, Ragitaiki und Tarawera sind jeweils an einem Tag zu erreichen und bieten spezifische  Aufregungen und spannende Abenteuer. Als Erstes erkundeten wir  die technischen Herausfoderungen  des Waiora. Am Waiora  treffen sich jedes Wochenende Paddler, um den Wasserablass, der nur im Dienste der Wildwasserliebhaber jeden Sonntag im Sommer  stattfindet, zu genießen. Der Fluss  verlangt an einigen Stellen, eine saubere Linie zu fahren. Dank der Beispiele anderer Paddler, konnten wir die Auswirkungen falsch gesetzter Paddelschläge beobachten und erfolgreich unsere Lehren daraus ziehen. Für anhaltende Spannung sorgte die Suche nach dem Einstieg des Rangitaikis. Die Forststrassen verlaufen ohne Beschilderungen im Kreis, im Quadrat, im Rechteck und auf der Kreislinie einer Kugel, es war zum Verzweifeln. Nach zwei Stunden gaben  wir uns geschlagen, wir konnten dem Wald sein Geheimnis nicht entreißen und  paddelten den unteren Teil des Flusses, der auf neun Kilometern WW3 mit schoenen Kehrwassern zum Spielen und Trainieren aufwartete.
Die naechste Destination führte uns ins  Tarawera Tal, in dem wir eine der schoensten Zeiten auf der Nordinsel verbrachten. Die Beschreibung des Tarawera las sich hoechst merkwurdig: Der gesamte Fluss verschwinde im Boden; den Wasserfall nicht befahren, da der Pool in einem endlosen Loch verschwinde; achtgeben bei der Befahrung, dass keine falschen Abzweigungen genommen werden; Achtung Holzverhaue! Mit diesen Informationen begaben wir uns mit erhoehter Vorsicht auf den Bach. Die Aussagen bestaetigten sich: Wir erlebten  eine wahrhaft ominös abwechslungsreiche Fahrt. Am Abend schlugen wir unser Lager am Tarawera See auf. Die naechsten beiden Tage vergnügten wir uns mit Seekajaken und Hotpools. 

Wir paddelten ca. drei Stunden ueber den See zu den besten Hotpools der Welt. Das heisse Wasser fliesst direkt aus der Felsswand in den See und vermischt sich im natuerlichen Pool aus Steinen mit dem Klaten des Sees. Die Schichten von warmen und kalten Wasser ließen uns ein neues Koerpergefuehl erfahren, der Sonnenuntergang faerbte die Berge lavarot und das Barbecue schmeckte vorzueglich. Wir bauten unser Zelt direkt neben dem Pool auf, somit weckte uns die Morgensonne  und wir weichten uns nochmal im Pool ein, bevor wir zurueck zum Auto paddelten. Der Abflug war nicht mehr lange hin. Wir beschlossen noch mehrere Tage am Kaituna zu relaxen und zu paddeln, bevor wir Neuseeland nach unvergesslichen dreieinhalb Monaten verlassen wuerden.
 Der Kaituna wurde auch nach oefteren bzw. sehr often Paddeln nicht langweilig. Der Flug nach Russland fuehrte uns ueber Sydney, wo wir noch ein bisschen australische Luft schnappen und ein Ballet im weltberuehmten Opernhaus von Sydney anschauten. Was wir in Russland erlebten, kannst du im naechsten Bericht lesen. 


Following The Summer part 6 New Zealand north island from Krismayr.com on Vimeo.

Montag, 14. Mai 2012

Following the Summer part 3

the roadtrip can start
Wir sitzen im Flieger nach Russland und lassen unsere Eindrücke unseres dreieinhalbmonatigen Aufenthalts in Neuseeland Revue passieren. Zu unserem eigenen Erstaunen fanden wir an den westlichen, uns vertrauten Standards, die wir in Neuseeland vorfanden, erst mal Gefallen.  Sie erleichterten uns – im Gegensatz zu den uns fremd und chaotisch anmutenden Strukturen und Kulturen Nepals und Indonesiens – uns zurechtzufinden und zu organisieren: eine Sprache, die wir verstehen und lesen konnten, Informationen leicht zu bekommen, die Straßen frei von Muell – sogar der gereglete Verkehr ließ uns aufatmen und die Leuchtreklamen waren unsre Orientierungshilfe. Wir genossen das Gefühl, uns auf `sicherem, zumindest vertrautem Territorium´ zu befinden, gaben un seine Weile der Entspannung hin, um uns unserer langen “To do List” anzunehmen:, Wo sollen wir anfangen?, lautete die Frage, als wir durch Christchurch fuhren. Als Erstes checkten wir uns einen Van. Wir waren erstaunt, wie einfach es war, ein Auto zu kaufen und zu registrieren.
Shotover, close to Queenstown
Ein Gang zur Post genügte. Wir rüsteten unseren Superflitzer noch auf campingtauglich, nach drei Tagen in Christchurch ging`s “on the Road”. Laute Musik ertoent aus den Lautsprechern, die Fenster sind weit offen und der Wind zaust durch die Haare. Die Unabhaengigkeit auf vier Raedern laesst unseren Erkundungsdrang aufleben, ein angenehmes Kribbeln beginnt in der Magengrube und macht sich breit. Das sonnige, erwartungsfrohe Lächeln Svetlanas bestätigt mir, dass es ihr geht wie mir. Spannung liegt in der Luft: Ist Neuseeland wirklich so einzigartig, wie wir gehört, gelesen haben? Werden wir die dreieinhalb Monate ohne Autopanne ueberleben? Unser Roadtrip startete in Richtung “Milford Sound”.  Auf dem Weg dorthin konnten wir unsere Kayaks im Ragitatta, Shotover, Kawarau zu Wasser lassen. In Milford Sound begruesste uns winterliches Wetter, die Bergspitzen waren bedeckt mit Schnee, kalter Wind blies und machte das Kochen unter dem Tarp nicht angenehmer. “Ist das der neuseelaendische Sommer?”. Das kalte Wetter hielt nicht lange an. Am naechsten Tag lachte hinter den Bergspitzen die Sonne, Milford Sound erstrahlte in ganzer Pracht. Wir nutzen das Wetter zum Erkunden der Fijorde. Die Berge wachsen direkt aus dem Meer, sind bis zu 1200 Meter hoch, die schneebedeckten Spitzen gleißten im Sonnenlicht. Wir ließen unsere Kajaks zu Wasser und kurvten im Meer zwischen den Bergen. Der Anblick war atemberaubend ungewohnt, wie die Berge direkt aus den Wassern ragen und enorm hohe Wasserfälle straight away ins Meer stürzen.

Milfordsound 
so cute
Wir paddelten eine Armlaenge von Seehunden entfernt, weshalb es uns vergönnt war, verschiedenste, uns unbekannte Fische und Vögel zu beobachten. Nach diesem Ausritt erkundeten wir die Wildwasser der Umgebung. Die Wasserstaende der Fluesse erwiesen sich jedoch als zu niedrig. Wir entschieden uns einige Wanderungen zu unternehmen. Es war ein mega Erlebins die Schoenheiten von Milfordsound von oben zu betrachten und weitere einzigartige Plaetze zu erkunden. Die naechsten Abenteuer erwarteten uns in der der Bullerregion. Der Buller mit seinen Nebenflüssen bot uns fuer eine Woche Wildwasser vom Feinsten. Der Buller selbst ueberschreitet den dritten Schwierigkeitsgrad kaum, aber bei den Mauriafalls und Nebenflüssen schnellte unser Adrenalinspiegel in die Höhe.

Maruia Falls

somewhere over the rainbow ...
Das Highlight auf der Südinsel Neuseelands erlebten wir in der Karamearegion. Karamea liegt am noerdlichen Strassenende der Westkueste und zählt 500 Einwohner. Auf dem Weg nach Karamea hatten wir extremes Glueck, der Waimangaroa fuehrte Wasser. Als einzige Information im Guidebuch über diesen Fluss fanden wir ein Strichmaennchesymbol mit einem Boot am Ruecken. Somit trugen wir die Boote den Flussverlauf so weit hinauf wie möglich, und genossen Wildwasser 4ten Grades. In Karamea angekommen, waren wir guter Dinge, dass die Wasserstaende in den naechsten Tagen perfekt sein wuerden. Es hatte die letzten Tage stark geregnet, die Fluesse fuehrten alle Hochwasser; zudem sollte es sonnig werden, was perfekt fallende Wasserstaende sowohl für den Oparara als auch den Karamea versprach. Bis es so weit war, erkundeten wir die Tracks der Umgebung. Die Mischwälder aus Palmen, Laubbäumen und gruenem Moos faszinierten uns.

Karamea, the forest of myths 

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The light in the end of the tunnel
 Die meisten Wanderwege ziehen sich durch das Opararatal. Der Oparara fuehrt teebraunes Wasser, das in Kongruenz zu den saftig gruenen Bäumen und Palmen eine wundervolle Farbharmonie ergibt. Wir entdeckten bezaubernde Orte: mehrere natuerliche Tunnel, die der Oparara durchfliesst, mächtige Stalaktiten, bisweilen absolute Dunkelheit in diversen Höhlen… , .. Dank der guenstigen Wetterlage manövrierten wir schon am naechsten Tag unsere Boote auf dem braunen Wildwasser unter den wehrhaften Stalaktiten durch die Tunnel. Der erste Kilometer liess uns die Schoenheit und Einzigartikeit des Flusses geniessen, bevor es in den steilen herausfordernden Teil ueberging. Es folgte eine knackige Schlucht, in der es galt, viele Holzblockaden zu umgehen. Das Umtragen erforderte viel Kletterei und Seilarbeit, der Aufwand war es jedoch Wert. Die mythische Landschaft verleitete uns zu dem Gedanken, dass wir im nächsten Kehrwasser einem Hobbit begegnen würden. Am ersten Tag waren wir ziemlich spät gestartet, weshalb wir unsere Fahrt ab der Hälfte abbrechen und drei Stunden in der Dunkelheit zu unserem Auto auf einem Weg nahe am Fluss zurückwandern mussten. Die Boote ließen wir im Wald zurück. Am naechsten Tag shuttelten wir unser Auto zum Ausstieg und wanderten von dort zu unseren Kajaks. So ersparten wir uns das Autoumstellen und konnten den gesamten Oparara-valley-track bewandern. Der zweite Tag bescherte uns steileres Gefälle und mehr Widwasser , welch ein Traum! - unterbrochen allerdings immer wieder von weiteren Baumverhauen. Nach diesen einzigartigen zwei Tagen war wir bereit fuer mehr.

one of the most beautiful place

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scouting the gorge

its gorges

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flying to the karamea
Wir studierten die Wasserstaende der Gegend. Der Karamea hatte mit ca. 50 Kubik einen perfekten Wasserstand. Wir organisierten das Essen fuer drei Tage und einen Hubschrauber, der uns zum Einstieg flog. Die ersten beiden Tage paddelten wir gemuetliches Wildwasser im dritten Grad.  Zu unserem Gluck trafen wir an der Roaring Lion Huette zwei Fischer, die uns ein braechtiges Abendessen angelten bevor sie die Huette verliesen.  Der letzte Tag sollte der laengste und auch der schwierigste werden. JAWOHL, die Wirklichkeit bestätigte, was das Guidebuch versprach: Ueber Nacht stieg der Wasserstand um das achtfache auf 400Kubik und wir hatten uns mit gewaltigen Wuchtwassern zu arrangieren – ganz nach der Devise, nicht gegen das Wasser zu kämpfen, ABER, mit ihm zu fahren! Das ist die Ekstase des Wildwasserfahrens, mit Einsatz aller Kräfte, sich in Demut hinzugeben!!! . Der erste Katarakt, der normalerweise mit hausgroßen Steinen durchsetzt ist, war voellig ueberflutet und unfahrbar. Ein Umtragen von eineinhalb Stunden blieb uns nicht erspart. Die restlichen 20km waren durchsetzt vonautobusgroßen Walzen und Wellen. Wo laut Beschreibung Flachwasser sein sollte, bildeten und brachen sich unregelmaessig riesige Wellen. Ein Besichtigen bei den grossen Katarakten war schwierig, da fast keine Kehrwasser vorhanden waren und ein Anhalten fast unmoeglich war. Einmal angehalten, stellte sich die Besichtigung selbst auch als nicht einfach heraus, weil die Katarakte lang und uebersichtlich waren. Jedoch meisterten wir alle Walzenslaloms zu unserer Zufriedenheit. Zur Mittagstunde erreichten wir bereits den Ausstieg.
barbecue at the put in

sandflies, so nice ...

what a nice dinner
Als Ausklang von der Karameargion unternahmen wir eine zweitaegige Wanderung am Heaphytrack. Der Heaphytrack zaehlt zu den Greatwalks in Neuseeland und fuehrt am Strand des tasmanischen Meers entlang.
heaphytrack
...
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Nach dieser anstrengenden Woche machten wir uns auf den Weg in Richtung Queenstown, um beim Citroen-extreme-race teilzunehem. Ich schaffte es in die Top Zehn! Olala!
Sveta, in the Citroen rapid

it was a nice battle

on the way to the top ten
Der Weg zur Nordinsel entlang der Ostkueste bot uns noch einige Vergnügungen: Wir befuhren noch einige Fluesse , beobachteten Yelloweyed Pinguins , schwammen im pazifischen Ozean und bewanderten einige Tracks. Von unseren Nordinselerlebnissen berichten wir euch das nächste Mal. So long!

Montag, 23. April 2012

Following The Summer part 2 Sumatra

 
Die Tuere geht auf, die Luft von außen vermischt sich mit der Luft des Flugzeuges, die Haut belegt sich in Sekundenschnelle mit Schweiß, die Kleider kleben am Koerper. Wir, meine Frau Svetana und ich, sind definitv in Sumatra gelandet.
Sumatra ist die westlichste Insel Indonesiens und liegt nahe am Äquator.
In Medan trafen wir uns mit Halim. Er kommt urspruenglich aus Deutschland, lebt aber schon viele Jahre in Sumatra und half uns beim Organisieren unserer Kayaktrips. In Brastagi erholten wir uns von der Anreise. Wir bestiegen den noch aktiven Vulkan Sibyak und schlugen uns mit Fruechten den Bauch voll. Die Auswahl an Fruechten ist enorm. Man kann fast jede exotische Frucht bekommen, die man kennt oder auch nicht. Am Abend verwandelten sich die Straßen von Brastagi in eine kulinarische Hochburg. Es wurden Essensstaende aufgestellt, an denen Fisch, Fleisch und extrem sueße Backwaren zubereitet wurden. Wir fuehlten uns wie im siebten Himmel.
Nach den himmlischen Tagen in Brastagi ging es fuer uns das erste Mal auf das Wasser. Am Programm stand der Fluss Wampuu. Um diesen zu erreichen mussten wir ans Ende einer Strasse fahren um anschliessend den Weg durch einen steilen, rutschigen und dichten Regenwald zu finden. Zum Glueck waren die Einheimischen von ??? sehr hilfsbereit und halfen uns dabei.  Am Einstieg angekommen schlugen Sie uns mit ihren Macheten einen schoenen Schlafplatz ins Gebuesch. Die Effizienz einer Machete ist erstaunlich. Die Dimensionen der Gewaechse sind riesig. Die Baeume haben Umfaenge wie Brueckenpfeiler und sind so hoch, dass wir die Wipfel nur erahnen konnten, die Blaetter sind groß wie A4. Als sich der Tag zur Nacht wandelte, fing der Wald an zu leben. Tiere kommunizierten, Baeume bogen sich im Wind und der Fluss rauschte im Hintergrund, es war ein bisschen unheimlich.
Am naechsten Morgen machten wir uns auf zum Wasserfall. Der Weg dorthin war nicht einfach. Wir mussten uns weiterhin durch den Urwald schlagen, manchmal mussten wir sogar im Flussbett unsere Schritte auf den rutschigen Steinen setzen und durstige Blutegel saugten sich an unsere Beine. Nach einer Stunde erreichten wir den Wasserfall und all die Strapzen waren vergessen. Der gesamte Fluss stuerzt ca. 30m in die Tiefe, der Pool ist riesig und wird begrenzt von steilen Felswaenden, die mit Moos bewachsen sind, die Gischt reflektierte die Sonne in alle Richtungen und zauberte Farben in die Luft, es ist ein magischer Platz.
Das Wissen, dass an dieser Stelle ein Staudamm gebaut werden soll und, dass wir vielleicht zu den letzten Paddlern zählen, die sich von der  Magie verzaubern lassen können, machte uns die Einzigartigkeit dieses Erlebnisses bewusst mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Mit Ausdauer und Konzentration beobachteten wir die stürzenden Wasser, legten im Geiste fahrbare Routen an und zerstreuten im Gespräch unsere Zweifel über die Befahrbarkeit des Wasserfalls. Eine Befahrung ist aufwändig und benoetigt ein groeßeres Team, weil der Zustieg ueber die steilen unmoeglich ist und eine Befahrung durch die oberhalb liegende Schlucht eine expedition fuer sich ist.
Nach dem wunderschoenen Morgen starteten wir unsere Flussfahrt. Das Wildwasser wies mit viel Wasser den dritten Schwierigkeitsgrad auf, am Ufer gesäumt von einer Vielfalt von Gewächsen, außerdem erspähten wir unterschiedlichste Tiere, zum Beispiel Iguans, Affen, und sonderbare Voegel. Die Umgebung des Wampoo übertrumpft den Abenteuerfaktor von so manchem Fluss im hoechsten Schwierigkeitsgrad.
Unser zweites Camp schlugen wir neben einer verlassenen Fischerhuette auf, in der wir eine Angel mit Haken gefunden hatten. Also versuchten wir unser Glueck! Leider blieben wir ohne Erfolg und griffen auf unsere koestlichen Instantnudeln zurueck. Zu spaeter Stunde mussten wir die Fischerhuette als Unterschlupf gegen den Regen nutzen.
Der zweite Tag fuehrte uns vom wilden Dschungel zurueck in die Zivilisation. Nach den drei Tagen in Abgeschiedenheit hat es uns nach Bukeht Lavang gezogen. Wir beobachteten Orang Utans in freier Wildbahn.. Im …. Nationalpark werden Orang Utans in die Natur reintegriert. Die Orang Utans  sind der Wahnsinn! Die riesigen Affen hangeln sich mit ihren enorm langen Armen von Baum zu Baum, als waere es das leichteste der Welt. Bei genauerem Hinnsehen kann man sogar die Aehnlichkeit zum Menschen erkennen. Die Orang Utans sind von der gesamten Tierwelt dem menschlichen Erbgut am naechsten.
Von nun an sollte uns der Weg zum Asahan fuehren. Wir mieteten uns ein Transportmitel fuer die naechsten Tage, dabei staunten wir nicht schlecht, als ploetzlich ein LKW vor der Tuer stand. Somit ging es mit ueberdimensionerten Shuttelfahrzeug in Richtung Asahan. Nach der neunstuendigen Fahrt erreichten wir Parithehan. In dem kleinen Dorf quartierten wir uns bei John und seiner Familie ein. John betreibt das einzige “Hotel” in einem Umkreis von 100km. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, folgten wir den magischen Rufen des Wassers..
Wir paddelten als Warm-up den Hula-Huli, dieser Abschnitt ist Funboating pur: eine Stunde durchgehend Wavetrains, Surfwellen, kraeftige Kehrwasser und nicht zu vergessen: warmes! Wasser. Die Wassertempeatur liegt bei ca. 20 Grad, daher benoetigten wir keine laestigen Paddleklamotten. Spritzdecke, Helm und Schwimmweste genügten. Diesen Fluss an meinen Geburtstag zu paddeln, war das beste Geschenk aller Zeiten. Wir nutzten diesen Flussabschnitt jeden Tag als Gutenmorgenrun.
Am naechsten Tag nahmen wir den Honeymooncanyon  in Angriff. Am Einstieg stürzten wir uns am Blackriver, einem Seitenbach des Asahans, von einer ca. drei Meter hohe Stufe, um dann in den Asahan zu treiben. Es war ein, im wahrsten Sinne des Wortes, Bombengefuehl, die Kraft und Wucht des Asahans auf unseren Paddelblaettern zu spueren. Diese Strecke sollte fuer uns mit Abstand die landschaftlich schoenste vom Asahan werden. In den engen Schluchten genossen wir die Abgeschiedenheit, Wildnis, Exotik und Einzigartigkeit in vollen Zuegen. Die Schwierigkeiten ueberschritten den dritten Grad nur einmal bei einem Mustrun, der unmöglich umtragen werden konnte. Der Honeymoonhorror ist eine wuchtige 4er Stelle. Sie ist nicht schwer jedoch riesig, somit kamen wir wildwassertechnisch auch noch auf unsere Kosten.
Am Abend erhielten wir die Botschaft, dass uns unser Fahrer plus Fharzeug am naechsten Abend verlassen muss. Anfangs wussten wir nicht, was wir machen sollten. Sollten wir unseren Asahantrip abbrechen oder sollten wir uns um eine Alternative umsehen? Auf Grund der Tatsache, dass wir noch nicht alle Abschnitte des Asahans gepaddelt waren, versuchten wir mit der Hilfe von John und Sharul eine Loesung zu finden - ohne Erfolg.
Der naechste Tag sollte uns diese Sorgen vergessen lassen. Wir ließen uns morgens bis zum Auslass des Stromkraftwerkes “Asahan 2” shutteln. Von dort starteten wir mit “Neverending”. Neverending ist vergleichbar mit Itanda am Weißen Nil, nur 4 Kilometer lang und im Creekboot. An der ersten Kurve wartete die groeßte Herausforderung auf uns, das “Rabbithole”: eine sehr schnelle und wuchtige Stromschnelle, die einige Mustmoves fordert, gefolgt von wuchtigem Wildwasser im vierten Grad ohne Pause. Wuchtwasser pur! Scouten war nur auf den Wellenbergen moeglich, schnelles Reagieren ein Muss, gutes Kanten, um auf der Spur zu bleiben, kraftsparend, kraeftige Boofs sorgten für Fun und das Ganze im Blue-Angel-Style (Einer direkt hinter dem Anderem). Der Ritt ließ uns ganz schoen außer Atem kommen und klang im darauffolgenden Hula-Huli Run perfekt aus..
Am Ausstieg wartete unser Shuttelfahrer schon auf uns. Sein Anblick erinnerte uns daran, dass das unsere letzte Fahrt am Asahan gewesen sein soll!  Das war so gar nicht in unserem Sinne!. Wir ließen unseren Fahrer alleine von Paritehan abreisen. Wir beabsichtigten, unsere Paddeltrips mittels Autostop zu organisieren. Angesichts unseres Gepaecks samt Boote und Paddel, mit dem wir irgendwie nach Medan zurük gelangen sollten, zweifelten wir an unserer Entscheidung. Autostop funktionierte anfangs auch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Loesung fuer unser Problem war “Boda-Boda”. Boda-Bodas sind Motorradtaxis in Uganda, die die Kundschaften samt Booten zum Fluss oder zurueck transportieren. Dies sollte doch auch in Indonesien moeglich sein!!! Wir versuchten, Shahrul von unsrer Idee zu ueberzeugen. Nach einigen Erklaerungen und einer kurzen Testfahrt ließ er sich auf das Ungewisse ein. Er war erstaunt, wie gut es funktionierte.
Nach der Flussfahrt versuchten wir es erneut mit Autostop. Dieses Mal hatten wir mehr Glueck und konnten nach wenigen Minuten einen Pick-up stoppen. In Kombination mit Boda-Boda und Autostop konnten wir alle Flussabschnitte des oefteren paddeln. Ingesamt verbrachten wir sieben Tage im Asahantal.
Die Rueckreise nach Medan viel uns schwer. Wir organisierten sie uns mit oeffentlichen Verkehrsmitteln. Abgesehen von einem kleinen Aufpreis fuer unsere Kajaks gab es keine Problem. Die Preise fuer die Busse sind sehr gering, fuer umgerechnete sechs Euro wurden wir nach einer achtstuendige Busfaht auch noch zur gewuenschten Adresse in Medan gebracht.
Während einer kurzen Unterbrechung auf dem Weg nach Medan erholten wir uns von einer Woche Paddeln am Lake Toba, dem groeßte Kratersee der Welt, der den Asahan mit dem herrlich warmen Wasser speist.
In Medan trafen wir uns wieder mit Halim, bei dem wir auch netterweise einen Teil unseres Gepaecks fuer die restlichen Tage in Sumatra unterstellen konnten.
Die letzten Tage entspannten wir uns auf der verschlafenen Insel Pulau Weh. Zur Abwechslung steckten wir die Koepfe mal unter Wasser und beobachteten eine faszinierende Unterwasserwelt. Am Silvesterabend 2011, bei glutrot untergehender Sonne, reisten wir plaudernd durch das Jahr 2011, zufrieden und dankbar mit unserer Ernte an Abenteuern, Eindrücken und Begegnungen! Das Jahr darauf, also am nächsten Tag, brachen wir zu unserem nächsten großen Reiseziel „Neuseeland“ auf. Von den dortigen Erlebnissen wirst du in unserem folgenden Reisebericht lesen.